Wie bin ich zu Kaninchen / Löwenköpfchen gekommen?

Oder besser gesagt, wie sind sie zu mir gekommen?

Es begann alles, als ich damals mit meinen Eltern aus einer Wohnung in einer kleinen Stadt in ein Haus auf dem Dorf gezogen bin. Mein größter Wunsch damals war, dass ich unbedingt einen Hund haben wollte. Ich bekam einen. Wie es allerdings auf dem Dorf so ist, kennt jeder jeden bzw. kennt man den ein oder anderen und wie es das Schicksal so wollte, kannten meine Eltern jemanden, welcher „Karnickel zum Schlachten“ züchtete. Dieser hatte zu der Zeit kleine Hasenbabys und wollte mir einen abgegeben. Das ich das jemals „zu Papier“ bringen werde, hätte ich auch nicht gedacht. 😉 Jedenfalls hatte ich dann ein großes Kaninchen. Er hieß Felix. Ob es allerdings ein Deutscher Riese oder etwas anderes war, kann ich heute nicht mehr sagen. So zog Felix bei uns ein. Mein Vater hatte in einer alten Werkstatt einen Bereich für Felix gebaut, sodass er mehr oder weniger draußen lebte, allerdings geschützt war. Dann haben wir alle Fehler gemacht, die man – aus heutiger Sicht betrachtet – nur machen kann. Wir hatten ein Kaninchen. Eins ist definitiv zu wenig. Eins hat niemanden zur Kommunikation. Wir kamen dato auf die Idee, dass wir Felix einen Partner holen. Gut gemeinte Idee, aber die Umsetzung war weniger gut, denn wir kauften ein Meerschwein. Somit hatten wir dann Felix und Snoopy. Nun nicht mehr alleine, aber trotzdem hatten beide niemanden zur Kommunikation. Beide lebten aneinander vorbei. Sie bekamen frisches Heu, welches wir selbst gepflückt und getrocknet hatten und Trockenfutter. Nein! Trockenfutter ist ebenfalls nicht artgerecht. Nunja, umso älter man wird, umso mehr lernt man eben auch dazu.

Eines Tages ist dann leider Snoopy, das Meerschwein, von uns gegangen und Felix war wieder alleine. Natürlich tat uns das Leid, sodass wir entschieden haben, dass Felix einen neuen Partner bekommt. Ja, es wurde wieder ein Meerschwein. Dieses Meerschwein nannten wir Speedy. Es vergang keine wahnsinnig lange Zeit, bis Speedy nicht mehr am Leben war. Wir entschieden uns aber dieses Mal, dass wir Felix alleine lassen. Als auch Felix von uns gegangen war und ich nun doch sehr sehr traurig war, gab es ein neues Häschen. Klassisch aus dem Baumarkt. Auch so ein Fehler… Nun hatten wir Hoppel und wir beschlossen, Hoppel alleine zu lassen. Denn, dass was vorher so passiert war, wollten wir nicht nochmal so haben.

Irgendwann zogen Hoppel und ich um und für uns beide begann ein anderer Lebensabschnitt. Hoppel wurde nicht artgerecht gehalten, was ich zu dem Zeitpunkt aber auch noch nicht wusste. Hoppel hatte einen wunderschönen kleinen Holzstall, aber immerhin regelmäßigen Auslauf auf einer großen Terasse. Hoppel ging es augenscheinlich gut. Hoppel hat mich lange begleitet, aber auch irgendwann war für ihn die letzte Stunde geschlagen. Ich war sehr sehr sehr traurig und meiner Mutter tat dies so Leid, dass wir beschlossen, neue Häschen zu uns holen, aber dieses Mal zwei, damit sie nicht alleine sein müssen. Gesagt, getan. So zogen Püppi und Stupsi bei uns ein. Sie bekamen einen tollen neuen viel zu kleinen Holzstall und regelmäßig Auslauf auf der Terrasse. Dies ging ziemlich lange gut, bis die Zickereien begonnen. Ich würde auch aus heutiger Sicht nie wieder 2 Kaninchenmädels adoptieren. Leider mussten wir sie damals trennen, da sie nur noch aufeinander los gegangen sind. Ich habe Püppi schweren Herzens zu meinem damaligen Partner gebracht und Stupsi weiter bei uns wohnen lassen. Dann begann ich, mich mit dem Thema Kaninchenhaltung und -ernährung zu beschäftigen und stellte fest, dass ich sehr sehr viel falsch gemacht habe.

Leider hat Püppi davon nicht mehr viel erlebt, die kleine Maus musste leider eingeschläfert werden. Mit Stupsi allerdings haben wir auch einiges durchgemacht. Stupsi war EC-positiv (hierzu kann ich Euch bei Gelegenheit noch etwas ausführlicher berichten, falls Ihr Interesse habt) und hatte ihr lebenlang 3 starke Ausbrüche. Wir waren immer wieder beim Arzt und haben gekämpft und gekämpft und gekämpft und es hat sich die ersten beiden Male sehr gelohnt, denn wir haben die Kämpfe gewonnen. Den letzten Kampf allerdings, haben wir ihr nicht langwierig zugemutet, da sie dato schon im stolzen Kaninchenalter von 9 Jahren war. Wir haben sie dann erlöst, was uns allen das Herz gebrochen hat. Stupsi und ich wohnten schon einige Zeit bei meinem Freund und wir haben uns sehr gut und artgerecht um sie gekümmert. Ein Partnerkaninchen bekam sie dennoch nicht, da sie zu dem Zeitpunkt schon so lange alleine war und uns von mehreren Seiten dazu abgeraten wurde. Vermutlich würde ich das heute anders machen. Stupsi hatte davon abgesehen ein super zu Hause bei uns. Sie lebte zwar auch in einem „Käfig“, aber mit Auslauf durch die ganze Wohnung, sehr gesunder Nahrung, also Salat, Gemüse, Obst, und sie durfte im Prinzip alles.

Nachdem Stupsi leider gegangen war, fühlte sich alles so leer an und für meinen Partner und mich stand fest, dass wir definitiv wieder Kaninchen holen werden, aber erst, wenn die erste Trauer überwunden war. So vergingen einige Wochen, bis dann Tag x kam. Wir adoptierten Alfonso und Liselotte, welche wir natürlich im Alltag Alfi und Lotti nennen. Was dann alles so geschehen ist, könnt Ihr unter „Blog“ nachlesen. 🙂